Lebens- und Sterbeamme

Durch meine Arbeit in einer “Demenzwohngemeinschaft” wurde ich bereits häufiger mit dem “Sterben”, dem “Tod” und das “Danach” konfrontiert. Dies Situationen und Erfahrungen haben mich dazu bewogen, eine Ausbildung zur Lebens- und Sterbeamme zu absolvieren. Speziell den Ausdruck “Sterbeamme” finde ich sehr schön – er ist das genaue Gegenstück zur Hebamme.

“Jeder Mensch erlebt die Geburt und jeder Mensch erlebt den Tod! Bei der Geburt ist es die Hebamme, die unterstützend und helfend zur Seite steht und uns den Weg in das Leben hinein zeigt! Beim Tod ist es die Sterbeamme, die ebenfalls unterstützend und helfend tätig ist und uns den Weg aus dem Leben hinaus zeigt!”

Ich möchte Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden begleiten und unterstützen – in einer Art, wie es den engsten Angehörigen dieser Menschen zumeist nicht möglich ist.  So begleite ich Sterbende, wenn gewünscht, bis zum letzten Atemzug und stehe natürlich auch den trauernden Angehörigen zur Seite. Meine eigentliche “Arbeit” fängt aber eigentlich schon sehr viel früher an. Oftmals werde ich gerufen, sobald Menschen von den Themen “Sterben” und “Tod” persönlich betroffen sind. Hierbei geht es eigentlich immer um den “eigenen Tod” oder den Tod von Personen, welche einem persönlich sehr nahe stehen. Ich sehe meine Aufgabe darin, dem Sterbenden die Angst vor dem Tod zu nehmen und offen mit ihm über den Tod zu sprechen – hierzu gehört für mich auch das Thema: ”Was kommt nach dem Tod?” und “Gibt es ein Leben nach dem Tod?”. Ich biete auch Unterstützung und Hilfe an, wenn es um die Wünsche und Vorstellungen des Begräbnisses geht. Ein ganz wichtiger Punkt für mich ist, dass ich auf dem Weg durch die letzte Phase des Lebens nicht nur den Sterbenden begleite, sondern auch die Angehörigen mitnehmen möchte!

Die Kernpunkte meiner Tätigkeit als Sterbeamme sehe ich in den folgenden Bereichen:

  • Menschen in iher letzten Lebensphase begleiten
  • Unterstützung für Hinterbliebende
  • Hilfe für Menschen, die einen schweren Verlust erlitten haben
  • das Thema “Sterben” ins Leben holen und offen darüber sprechen
  • Umwandlung von Trauer und Schmerz in Hoffnung und neue Lebenfreude
  • Begleitung von Menschen, die sich in einer Lebenskrise befinden

In meiner freiberuflichen Tätigkeit als Lebens- und Sterbeamme berate und begleite ich aber auch Menschen, welche sich in schweren Lebenskrisen und Situationen “ohne Ausweg” befinden und versuche ihnen neuen Mut zu schenken, ihnen neue Wege aufzuzeigen und sie aus der derzeitigen Situation heraus in eine neue Zukunft zu begleiten!